Am nächsten Morgen war ist Valerie die als erste
aufwachte. Sie lag in der Mitte zwischen Gaby und Kassandra. Alle drei lagen
nackt in Kassandras Bett und Valerie genierte sich überhaupt nicht. Wenn sie
mit den beiden zusammen war, dann wirkte alles so richtig, es war ein Gefühl
von zu Hause angekommen sein. Ein Gefühl von glücklich sein. Und Sie genoss es.
Vorsichtig krabbelte Valerie nach unten aus dem Bett. Sie wollte über das
Fussende aussteigen und den beiden ein leckeres Frührstück zubereiten.
Schnappte sich ihren Rucksack und suchte ein eine Jogginghose und ein Shirt aus
dem Rucksack heraus. Schnell zog sie die Sachen an. Zu schnell, denn ihr Po
begann sofort mit einem Brennen zu
protestieren als sie die Hose hochzog. Also ging sie in die Küche und
schaute sich um. Sie fand nach einigem Suchen den Eierkocher und auch die
Aufbackbrötchen in Gefrierschrank hatte sie schnell gefunden. Kassandra hatte
Unmengen an Vorräten und Valerie begann zu schwärmen. Was man damit wohl alles
kochen könnte. Ob Gaby und Kassandra lieber weichgekochte Eier mochten? Ich
mache sie einfach mittelhart. Vielleicht treff ich ja bei einer der beiden den
richtigen Geschmack. Uns so stellte sie die Eier an tat die Brötchen in den
Backofen und suchte die Kaffeemaschine.
Dann fand sie sie und begann den Kaffee zu kochen. Als sie sich umdrehte
um nach den Brötchen zu sehen erschrak sie. Vor ihr standen Kassandra und Gaby.
Beide grinsten sie an. Sie schienen also gutgelaunt zu sein.
„Heiiii ihr zwei. Nun ist die ganze Überraschung beim Teufel.
Verdammt!!!!!“
Kassandra runzelte die Stirn. Hier wurde gerade geflucht
und das mochte sie nicht. Sie schaute Gaby an und meinte dann leise zu ihr:
„Wenn Du es dem Mädchen nicht beibringst tue ich das.“
Gaby ging auf Valerie zu und schaute ihr in die Augen. Valerie wurden die Kniee ganz weich und
schaute auf den Fussboden vor sich. Nicht noch einmal, Ärger bitte nicht. Ihr
Hintern tat doch noch weh.
„Was hab ich falsch gemacht?“
Mehr als diese leise Frage brachte sie nicht über die
Lippen. Sie war unsicher und wollte doch nur alles richtig machen.
„Du hast wieder mal geflucht, Liebes und das mögen
Kassandra und ich gar nicht. Wir haben uns darüber doch bereits einmal
unterhalten, oder?“
„Ja, haben wir und es tut mir leid.“
Valerie war richtig geknickt, sie hatte sich so bemüht
den Beiden heute alles Recht zu machen. Sie wollte einfach nicht das irgendeine
von den beiden enttäuscht von ihr waren.
Sie schluckte und schaute dann vorsichtig zu den beiden hoch.
„Es…tut…mir…leid.“
„Es…tut…mir…leid.“
Gaby ging dann auf Valerie zu, legte ihre Hand unter
Valeries Kinn, zwang Valerie, sie anzusehen und sagte dann mit fester aber
dennoch sehr warmer Stimme:
„Valerie, wenn ich Dich noch einmal fluchen höre,
bekommst Du ein Paket Seife zu essen. Ich will das Du Dich damenhaft verhälst
und fluchen ist genau das Gegenteil. Das werde ich nicht dulden und Kassandra
auch nicht. Verstehen wir uns?“
„Ja, …..“
„Ja, was?“
„ja, ich habe Dich verstanden.“
„Gut dann können wir Dir ja beim Frühstück machen helfen.
Was hast Du denn schon angefangen?“
„Ich hab nur die Eier auf mittelhart gestellt und die
Brötchen in den Ofen getan. Die müssten auch gleich gut sein.“
Valerie schaute zum Backofen und wirklich die Brötchen
waren gleich fertig. Sie strahlte, endlich schien sie etwas richtig zu machen, endlich würde etwas
richtig in ihrem Leben laufen. Sie merkte gar nicht das Kassandra und Gaby
begannen den Tisch zu decken. Ihr kam das alles so real, so richtig vor. Sie
schwebte wie auf einer Wolke. Valerie
öffnete in Gedanken versunken den Backofen und war kurz davor sich an dem
heissem Blech die Finger zu verbrennen, als sie Kassandra´s Hand auf ihrer Hand
spürte und in diese blauen Augen sah.
„Pass auf, das Blech ist heiss.“
„Danke Kassandra. Ich war in Gedanken!“
„Ich weiss. Das war zu sehen. Willst Du mir erzählen
woran Du denkst?“
„Ja, ich bin glücklich. Das erste mal seit langem fühle
ich sowas wie Glück. Und dafür bin ich Euch dankbar. Gaby… ihr verhalten
erinnert mich an meine Mutter. Du bist irgendwie ich weiss nicht wie ich es
beschreiben soll.“
„Ich bin ganz einfach Kassandra oder Kassy wenn Du magst
und Du solltest mal mit Gaby reden. Über das was Du mir eben gesagt hast.“
„Nein auf keinen Fall. Ich denke nicht das es gut wäre.
Ich will nicht das sie es merkt. Das sie denkt sie wäre verantwortlich für
mich.“
„Dafür ist es bereits zu spät, Valerie. Und was denkst Du
aus welchem Gefühl heraus sie sich so um Dich sorgt?“
„Du meinst sie fühlt das gleiche für mich?“
Kassandra sagte nichts, sie lächelte einfach nur und
legte die Brötchen in den Korb auf dem Herd. Dann ging sie mit Valerie im
Schlepptau an den Frühstückstisch. Die drei sassen gerade am Tisch als Gaby
ihre Kaffeetasse austrank und sich auf dem Weg zur Kaffeemaschine machte.
„Kassandra wir müssen dringend einen Vollautomaten für Dich kaufen.“
„Kassandra wir müssen dringend einen Vollautomaten für Dich kaufen.“
„Wozu? Ich mag Filterkaffee!“
„Weil ihr der Automatenkaffee besser schmeckt.“
Valerie grinste verschmitzt und stellte die Eier in die
aufgestellten Eierbecher.
„Ma… Gaby kannst Du bitte das Salz mitbringen, ich hab
das leider vergessen.“
„Klar, kleines kein Problem.“
Gaby schenkte sich den Kaffee ein und tat Milch und
Zucker in den Kaffee und griff nach dem Salzstreuer welcher auf der
Arbeitsplatte stand. Dann ging sie zurück und setzte sich zu den beiden an den
Frühstückstisch. Es war Samstag und
keiner der drei musste heute arbeiten, Kassandra hatte auch keines ihrer
Wochenendseminare. So aßen die drei ganz
in Ruhe ihr Frühstück. Als Gaby dann meinte:
„Valerie, du wirst die nächsten 2 Wochen hier bei
Kassandra und mir bleiben. Du hast strengsten Hausarrest. Kein Fernsehen, keine
Musik, kein Handy und Du wirst nach
dem Duschen das Gästezimmer nicht mehr
verlassen ohne das Du mich oder Kassandra um Erlaubnis gefragt hast. Ich bin
schwer enttäuscht von Dir.“
Gaby beendete ihre Standpauke so schnell und unvermittelt
wie sie begonnen hatte. Valerie schluckte nur und antwortete:
„Ja, Gaby ich hab verstanden. Darf ich Dich um etwas
bitten?“
„Kommt drauf an worum.“
„Können wir beide während der Zeit mal reden, ich möchte
Dir etwas sagen, etwas sehr wichtiges.“
„Klar, ich komme dann später zu Dir. Aber nun iss zuende
und geh dann ins Bad. Danach beginnt dein Hausarrest.“
Valerie nickte nur stumm, aß ihr Brötchen und ihr Ei auf
und ging dann ins Bad. Währenddessen saßen Kassandra und Gaby noch am Frühstückstisch.
Kassandra schaute Gaby aus ihren blauen Augen fragend an und meinte dann zu
ihr:
„Findest Du nicht, daß Du gerade sehr hart zu ihr bist?“
„Findest Du nicht das 2 Wochen Hausarrest milder sind als
eine dritte Tracht?“
„Doch aber ich denke Du solltest ihr Zeit geben, sie
begreift gerade das sie deine Freundschaft mehr ist.“
„Mehr, mehr als was?“
„Tue nicht so, Gaby, dein großes Herz läuft vor
Muttergefühlen geradezu über. Merkst Du das nicht selber?“
„Doch!“, leise sprach Gaby dann weiter, „doch, ich weiss
es. Ich habe es bereits gewusst nach dem sie das erste Mal kassiert hatte. Ich weiss nur nicht wie ich es ihr sagen
soll. Und ich hab Angst. Was ist wenn ich als Mutter nicht gut genug für sie
bin, und wieso sollte sie mich auch anerkennen. Sie ist schon volljährig. Auch wenn ihr Benehmen nicht immer dem
entspricht.“
Gaby hatte gar nicht mitbekommen wie Valerie sich hinter
sie gestellt hatte als sie aus dem Bad kam. Eigentlich wollte sie nur sagen das
sie soweit war die Strafe anzutreten, aber als sie die Worte von Gaby hörte
kamen ihr die Tränen in die Augen. Das war es also was Gaby für sie empfand und
Gaby hatte genausoviel Angst wie sie.
Dann tat Valerie 3 Schritte auf Gaby zu kniete sich neben den Stuhl von
Gaby und nahm ihre Hand. Diese erschrakt als sie die Hand von Valerie spürte
und sah in die tränenfeuchten Augen von Valerie.
„Dein Verhalten, es erinnert mich sehr an die Fürsorge
einer Mutter und ich bin Dir unendlich dankbar für das was Du für mich tust.
MUM!“
Zu mehr war Valerie nicht fähig sie begann zu weinen und
Gaby strich ihr sanft übers Haar, dann zog sie Valerie hoch zu sich auf den
Schoss. Valerie kuschelte sich instinktiv bei
Gaby ein und weinte weiter. Ihr liefen die Tränen einfach nur so runter,
sie weinte den Schmerz ihres Lebens an Gaby´s Schulter heraus. Und Gaby
war einfach nur da für sie. Hielt sie
fest und streichelte sanft ihren Rücken. Irgendwann beruhigte sich Valerie
wieder und sie löste sich von Gaby.
Kassandra sass den beiden gegenüber und beobachtete alles
nur. Sie sagte kein Wort. Sass einfach nur still da. Ihre Gedanken schweiften
ab. Sie dachte an ihre Vergangenheit in den USA.
Kassandra lag im
Krankenhaus. Als sie nach der OP aufwachte sah sie in die blauen Augen des
Doctors. Sein Blick war besorgt und er schaute sie die ganze Zeit an. Er war
die ganze Nacht bei ihr geblieben. Die Ärzte hatten sie operiert und sie hatte
eine Menge Blut verloren.
„Angus? Was machst
Du denn hier?“
„Auf Dich
aufpassen, was denn sonst Kassy? Was
machst nur für Sachen?“
„Ich mache nichts,
ich habe nur eine Entscheidung getroffen.“
„Ja ich weiß. Nur
über diese werden wir noch mal reden. Wenn es Dir wieder besser geht.“
„Nein Angus, es ist
mein Körper und es war meine Entscheidung.“
„Doch Kassandra,
denn deine Entscheidung hat dein Leben gefährdet und DARÜBER werden wir 2 uns
noch einmal UNTERHALTEN!“
Angus McAllister
sprach diese Worte in einem Tonfall aus, der Kassandra wissen liess er würde
sie für ihre eigenmächtige Entscheidung bezahlen lassen. Und zwar mit
Sitzbeschwerden.
„Angus bitte, bitte
nicht jetzt. Lass mich schlafen, ich bin müde.“
„Valerie, geh auf dein Zimmer. Ich bringe Dir nachher
etwas zu trinken.“
„Ja, Mum.“ , Valerie sprach die Anrede das zweite Mal aus
und merkte wie es sich immer besser anfühlte. Denn genauso wie sich Gaby
verhielt genauso, hatte sie es sich immer von ihrer leiblichen Mutter
gewünscht. Mit einem seufzen ging sie in das Gästezimmer und Gaby und Kassandra
saßen wieder alleine am Tisch.
„Erde an Kassandra. Erde an Kassandra!“
Gaby bewegte die Hand vor Kassandra´s Augen und schaute
besorgt zu ihr rüber. Sie hatte sehr wohl gemerkt das Kassandra in Gedanken
woanders war. Darum stand sie auf und ging zu Kassandra rüber, setzte sich auf
ihren Schoss und schaute ihr wieder tief
in die blauen Augen. Dabei verrieten ihre grünen Augen, das sie sich ersnthaft
um ihre Partnerin sorgte.
„Also wo waren deine Gedanken, Kassy?“
„Hm, ach nichts wichtiges. Nur etwas das ich in den USA
erlebt habe.“
„Und darum träumst du hier rum?“
„Ja, und hey das ist mein Haus. Da darf ich träumen.“
Kassandra wurde etwas unwirsch und ihre Stirn runzelte
sich als sie Gaby eine Antwort gab.
„Tschuldigung, klar darfst Du träumen, übrigens nicht nur
in deinem Haus. Auch bei mir in der
Wohnung.“
Gaby stupste Kassandra mit dem Zeigefinger auf die Nase
und versuchte mit einem Lächeln die Situation zu entschärfen. Daraufhin hielt
Kassandra sie mit einem festen Griff um die Taille fest. Sie lehnte ihren Kopf an Gaby´s Brust an und
schaute sie von unten an.
„Wie geht es Dir?“
„Ich…ich weiss es nicht. Valerie hat ausgesprochen was
ich schon länger gespürt habe, ich hätte es allerdings nicht erwartet das sie
es je sagt.“
„Hättest Du es je eingefordert?“
„Nein, allerdings kann ich nun auch nicht mehr zurück.
Ich hab die Verantwortung angenommen. Ich werde mich ihr immer stellen, solange
ich lebe.“
„Ich weiss, Gaby. Aber ich stehe an deiner Seite. Ich bin
für Dich da wenn Du mich brauchst.“
„Danke, sei lieber für Valerie da. Die braucht uns
beide.“
Gaby´s Kopf
näherte sich langsam den Lippen von Kassandra, ihr Mund öffnete sich leicht und
ihre Lippen glänzten feucht. Dann ganz vorsichtig berührten ihre Lippen die von
Kassandra. Sofort wanderte eine Hand von Gaby´s Taille in ihren Nacken.
Kassandra hielt sie fest. Irgendwann lösten sich die beiden und schauten sich
tief in die Augen.
„Ich liebe Dich Gaby Moser, oder soll ich Dich nun Mama
nennen?“
„Wenn ich Mama bin, was bist Du dann?“, lachte Gaby.
„Ich bin einfach nur ich. Ich bin Kassandra.“
Kassandra sagte das mit einem Ernst in der Stimme der
nicht zu überhören war. Gaby wollte gerade den Mund aufmachen und fragen, als
Kassandra den Zeigefinger hob und sagte:
„Nein, frag nicht. Es ist einfach so und ich will nicht
darüber reden.“
„Ok.“
Gaby löste sich
aus Kassandra´s Griff und begann abzuräumen. Während Kassandra im Bad
verschwand und sich eine heisse Badewanne einlaufen liess.