Kassandra stand in der oberen Etage und rührte den Mörtel
für die neuen Innenwände an. Sie wollte endlich den neuen Grundriss in die Tat
umsetzen und die Wohnungen oben einrichten, so das endlich Geld durch die
Vermietung reinkam. Doch kaum das sie den Mörtel angerührt hatte klingelte ihr
Telefon.
„Heinze, hier!“
„Ich bin´s
Kassandra.“
„Doc was gibt es,
ist was mit Gaby?“
„Abgesehen davon das ihr Benehmen gerade unterirdisch war
und ich sie am liebsten übers Knie gelegt hätte? Nein. Mit Gaby ist nichts. Ich
wollte Dich nur informieren, das ich ihr Blut abgenommen habe.“
„Wenn…. Wenn Du ….. Du informierst mich doch wenn Du
etwas findest, oder?“
Unsicher stellte
Kassandra die Frage, zu sehr tat ihr Hintern immer noch weh, von seiner
letzten Tracht Prügel.
„Ja, ich informiere Dich.“
Angus McAllister musste grinsen, sie hatte viel von
Archangel gelernt, sehr viel. Und sie passte auf ihre Schützlinge auf. Die beiden unterhielten sich noch eine ganze
Weile, bis Kassandra´s Blick auf den Mörtel fiel.
„Du Doc ich muss Schluss machen, der Mörtel für die
Zwischenwände wird hier gerade hart, und ich hab keinen Bock schon wieder 'nen
Eimer wegzuschmeissen.“
„Kein Thema, ich weiß ja wie es um deine Reserven steht.
Bye Kleine.“
„Bye!“
Kassandra war sauer, ging das schon wieder los,
kontrollierte er sie wieder. Sie waren kein Paar mehr, wie konnte er es wagen
sie wieder zu kontrollieren. Voller Wut
schmiss sie den Mörtel auf die Steine und begann ihre Mauererarbeiten. Die
körperliche Arbeit tat ihr gut. Sie konnte sich auspowern. Und so merkte sie
auch nicht das es immer später wurde. Erst als ihr Handy klingelte und signalisierte
das in einer Dreiviertelstunde die ersten Schüler zum Training kommen würden,
begriff sie das sie sich beeilen musste und ging schnell eine Etage tiefer um
zu duschen und sich frisch zu machen.
Valerie ging die Straßen der Stadt entlang sie fühlte
sich beschissen. Sie begann Frau Moser immer mehr zu mögen diese Frau hatte ihr
eine zweite Chance gegeben. Und dennoch sie hatte dieses USB-Stick auf ihren PC
gespielt. Toll nun begann es auch noch zu regnen. Konnte der Abend noch
schlimmer werden? Tränen begannen ihr herunter zu laufen. Auf einmal hörte sie
eine sonore männliche Stimme mit amerikanischem Akzent über sich.
„Darf ich Ihnen ein Taschentuch reichen?“
„Danke.“
Valerie versuchte zu lächeln. Und sah den Mann dem die
Stimme gehörte genauer an und bekam einen Schreck, Himmel das war der Typ den
sie schon mal gesehen hatte. Kurze schwarze leicht gewellte Haare, braune Augen
und einen unverschämt gut gebauten Körper. Zumindest das was sie durch den
Mantel und die Jeans sehen konnte.
„Ich bin Jack und
Ihr Name ist?“, bei diesen Worten reichte er Valerie das versprochene
Taschentuch.
„Ich heiße Valerie.“
Valerie versuchte zu lächeln.
„Darf ich Sie zu einem Kaffee einladen, Valerie? Hier ist
es doch sehr feucht!“, mit einem lächeln deutete er auf das Kaffee welches nur
ein paar Meter weiter war.
„Ähm, sagten sie einladen?“
„Ja, das sagte ich Valerie.“
„Super, denn ich habe leider meine Geldbörse zu Hause
vergessen.“
Es war Valeries Standardsatz, wenn es darum ging,
irgendwo etwas zu essen oder zu trinken. Ihr Peiniger nahm ihr ja jeden Cent
ab, welcher über der Miete, dem Lebensmittelbedarf und dem Taschengeld von 20,-
€ im Monat lag. Egal wieviel sie arbeitete, egal wieviel Überstunden sie sich
auszahlen ließ. Er entschied, wann sie Geld bekam um sich Kleidung zu kaufen.
Oder so wie in letzter Zeit kaufte er ihr die Kleidung ein. Es war
deprimierend.
Jack schaute Valerie an. Irgendwo hatte er sie schon mal
gesehen, aber er kam einfach nicht drauf. Aber das war auch unwichtig, Valerie
wirkte auf ihn wie ein Engel, und doch so verletzlich. Sie hatte für ihn etwas
was seinen Beschützerinstinkt wach werden ließ. Als die Bedienung kam fragte
Jack sie sofort, wie sie denn ihren Kaffee gerne hätte.
„Bitte mit Milch, Jack.“
Mehr brachte sie nicht hervor, und so bestellte Jack 2
Kaffee mit Milch. Die beiden begannen sich an zusehen, keiner wagte etwas zu
sagen. Bis irgendwann Valerie die Stille durchbrach.
„Ich hoffe sie denken nicht das ich immer weine, wenn es
draußen regnet. Es ist nur so, das Wetter passt gerade zu meiner Stimmung.“
„Wie ist denn ihre Stimmung,Valerie?“
„Niedergeschlagen.
„Warum niedergeschlagen?“
Jack spürte das irgendetwas diese junge Frau belastete
und so nahm er spontan seine Hand und legte sie auf ihre. Dann schaute er ihr
tief in die Augen und meinte.
„Wenn Sie einen Menschen zum zuhören brauchen, oder eine
Schulter zum anlehnen. Ich biete meine dafür gerne an.“
Valerie nickte stumm, sie wusste nicht was sie sagen
sollte. Der Fremde war so nett zu ihr. Er kannte sie ja überhaupt nicht. Wieso
tat er so etwas denn? Und konnte sie ihm wirklich alles erzählen, alle ihre
Sorgen?
„Sagen wir so, ich habe gerade einen Menschen der sehr
verletzt, ein Mensch der mir eine zweite Chance gegeben hat. Und es tut so weh.
Ich hab das Gefühl das es mich innerlich zerreißt.“
„Und wenn Sie mit dieser Person einfach reden, sie um
Verzeihung bitten?“
„Das kann ich nicht, ich hab Angst. Ich habe Angst davor,
was dann passieren wird.“
„Na sie wird sie schon nicht übers Knie legen, oder mit
dem Rohrstock den Hintern verstriemen.“
„Als wenn das meine Sorge wäre.“, rutschte Valerie
heraus. Und im selben Moment lief sie rot an. „Wissen Sie, ich habe vor so
etwas wirklich keine Angst. Nein, das ist nicht wahr, ich habe Angst vor
Schmerzen, so wie jeder andere auch. Aber ich kann mit diesem Schmerz besser
umgehen als mit der Gewissheit einen geliebten Menschen enttäuscht zu haben.
Einen Menschen, der mir mehr bedeutet als ich ist je in Worte fassen könnte.“
Valerie begann zu weinen und schluchzen, sie konnte es
nicht fassen, sie saß hier und erzählte einem Fremden ihre Gefühle und auch
einen Teil ihrer Misere. Was war nur mit ihr los?
Jack winkte den Kellner herbei und bezahlte die 2 Kaffee
und meinte dann zu Valerie.
„Ich bring sie jetzt nach Hause und dann reden wir noch
eine Weile, was halten Sie davon?“
Dankbar schaute sie ihn aus ihren grünen Augen an und
lächelte.
„Sehr gerne Jack.“
22.Uhr Gaby kam gerade bei sich in der Wohnung an und
öffnete den Briefkasten. Verdammt, da war sie die Post vom Stadtamt. Der
Blitzer man hatte sie also doch erwischt. Wütend nahm sie die Post und ging in
ihre Wohnung. Dann legte sie den Brief achtlos auf die Anrichte. Zog sich den
Mantel aus und öffnete den Brief.
„Waaaaaaaaaaaaas die spinnen doch 35,- € Bußgeld?????!!!!!!!!“,
wütend knallte sie den Brief auf die Anrichte zurück. Sie zog sich aus und ging unter die Dusche.
Leider hörte sie unter der Dusche auch nicht, wie es an der Tür klingelte und
das Kassandra sich dann selber aufschloss. Kassandra betrat die Wohnung ihrer
Partnrerin und wollte gerade etwas zur Begrüssung sagen, als ihr das Ticket von
der Stadtverwaltung auffiel. Sie nahm das Ticket und legte es auf den
Küchentisch. In Kassandra stieg Zorn auf. Wie konnte Gaby sich in Gefahr
bringen. Wie konnte sie es wagen, ihr Leben bei einer viel zu schnellen
Autofahrt zu gefährden. Das durfte doch nicht wahr sein.
Eine gefühlte Ewigkeit später kam Gaby aus ihrer heißen
Dusche. Himmel tat das gut. Der Tag war echt bescheiden und nachher würde sie
erstmal Kassandra anrufen und fragen ob sie vorbeikommt.
Im nächsten Moment bekommt sie einen Schreck als sie in
ihrer Küche eine ziemlich angepisste Kassandra Heinze sieht.
„Hallo Liebling, wollte Dich gerade anrufen. Schön das Du
da bist.“
Gaby wolle zu Kassandra stürmen und sie umarmen, Gaby war einfach nur nach Nähe.
Sie brauchte nach dem Tag Zuwendung und Kuscheleinheiten.
„Ja, ich finde es auch schön das ich hier bin. Und noch
schöner finde ich das, das ich SO ETWAS finde!“
Bei den Worten So etwas knallt sie Gaby das Ticket auf
den Tisch und ihre Augen verengen sich zu Schlitzen, ihre Wangenmuskeln
beginnen zu arbeiten. Sie ist auf 180. Gaby merkt das sofort und versucht zu
beschwichtigen.
„Hey, die haben echt 'nen Knall. Ich bin nie im Leben so
schnell gefahren. Und sowieso 35,- € ist echt happig. Die spinnen doch!“
„So Du bist also nicht zu schnell gefahren?“
„Äh, keine Ahnung. Ich hatte es an dem Tag eilig, musste
schnell bei einem Kunden etwas abgeben und danach hatte ich ein Meeting mit dem
Vertriebsdirektor und Doktor McAllister.“
Gaby wird nervös, sie merkt die schlechte Laune von
Kassandra, und meisstens bedeutet die nichts Gutes für sie. Und Gaby hat gerade
überhaupt keinen Nerv auf Streitereien oder gar schlimmeres.
„Hey lass uns das Thema doch einfach abhaken, ok?“
„Ja WIR 2 werden das Thema abhaken. Hör mir zu, die
Strassenverkehrsregeln gibt es nicht ohne Grund.“
„Ja, ja, ja. Und ich soll mich nicht in Gefahr bringen.
Menno, das ganze hatten wir doch schon mal, erinnerst Du dich an unsere Alkoholdiskussion.
Da sagtest Du etwas ähnliches.“
„Ach schön das die Dame sich daran erinnert. Dann wirst
Du mir auch sicher sagen können warum ich Dich damals bestraft hab?“
„Weil Du nicht wolltest das ich wenn ich was getrunken
habe Auto fahre!“
Gaby war sichtlich genervt und zeigte das sehr deutlich.
Und Kassandra ging das unangemessene Verhalten von Gaby tierisch auf den
Zeiger.
„Hör zu Gaby, wir können das gleich auf die harte Tour
erledigen, oder Du beantwortest mir erst mal meine Fragen, damit ich überhaupt
weiß wie ich mit Dir umgehen kann.“
Genervt rollte Gaby mit den Augen. Man so hatte sie sich
den Abend nicht vorgestellt.
„Genau, denn ich möchte nicht das Du Dich in Gefahr
begibst. Und meinst Du wie ungefährlich ist der Strassenverkehr?“
„Ungefährlicher als diese Unterhaltung mit Dir auf alle
Fälle!“, Gaby war auf Zickenmodus sie war angenervt, wollte abschalten und
Kassandra´s Nähe spüren, aber eher sah es so aus, das sie heute Abend etwas
anderes spüren würde. Und das passte ihr gar nicht. Doch ehe sie noch darüber
nachdenken konnte hatte sie schon eine schallende Ohrfeige von Kassandra
eingefangen.
„Gaby die einzige Gefahr der Du bei mir ausgesetzt bist,
ist eine Tracht Prügel wenn Du nicht auf Dich achtest, zu schnelles Fahren im
Strassenverkehr zieht in der Regel schwere Unfälle nach sich. Mensch Du
arbeitest in einer Versicherung, Du müsstest die Unfallstatistiken besser
kennen als ich.“
Gaby schluckte, ja sie kannte die Unfallstatistiken. Und
ja verdammt noch mal Kassandra hatte recht, es war gefährlich aber mitunter
ging es in ihrem Job nicht anders. Mitunter musste sie ein Risiko eingehen. Und
das musste sie Kassandra klar machen.
„Hör zu. Du hast Recht, zu schnelles Fahren ist
gefährlich, und ich weiß das Du Dich um mich sorgst. Aber ab und an geht es
nicht anders. Da muss ich Risiken eingehen. Vertrau mir, mir wird nichts
passieren.“
„Kassandra schaut zu Gaby, sah ihr tief in die Augen.
Gaby hatte wirklich verstanden, das war zu sehen. Und so raffte sich Kassandra
auf und lächelte Gaby an.
„Ok ich sehe das Du mich verstehst. Und ich möchte Dich
bitten weiterhin keine Risiken ein zugehen, denn ich will Dich nicht
verlieren.“
„Mann, ab und an geht es nicht anders.“
„Doch fahr rechtzeitig los.“
„Menno Du verstehst es nicht. Ich steh immer unter
Zeitdruck auf der Arbeit.“
„Nein Du verstehst nicht, ich toleriere es nicht das Du
Dich selber in Gefahr bringst. Und wenn Du das weiterhin machst, wirst Du jeden
Euro dieser verdammten Tickets bezahlen, FRÄULEIN!“
„Das tue ich doch sowieso, oder meinst DU ich setze
meinen Führerschein aufs Spiel!“
Erst in dem Moment wo sie die Worte gesprochen hatte
begriff siewas Kassandra meinte und schluckte.
„Nein das kannst Du nicht machen. Das …. NEIN Kassandra,
NEIN!“, schrie sie nur noch, doch im nächsten Moment hatte sie Kassandra schon
über ihre Kniee gezogen, sie selber fand die Küchenstühle zwar sehr unbequem
aber das war nun unwichtig. Kassandra drappierte Gaby über ihre Kniee, legte
den Bademantel nach oben, so das Gaby´s nackter Hintern frei vor ihr lag. Hart
ließ sie ihre Hand auf Gaby´s Pobacke klatschen.
„Aua, das kannst Du nicht machen, ich lass mir nicht
sagen wie ich zu arbeiten habe!“
Schon wieder klatschte Kassandra´s Hand auf die andere
Pobacke, und diesmal ließ sie Gaby keine
Zeit. Immer wieder links, rechts, oben und unterhalb klatschte Kassandra´s Hand
auf Gaby´s Hintern.
Gaby war wütend, sie war stinksauer. Aber wenn Kassandra
meinte, es so regeln zu müssen, Gaby würde stillhalten, kein Wort sagen oder
gar Tränen vergiessen. Diesmal nicht. Nein Kassandra diesmal schaffst Du es
nicht mir ein schlechtes Gewissen einzureden, dachte sie bei sich. In dem
Moment hörte sie wie Kassandra in der Schublade mit den Kochutensilien kramte.
Oh, nein , sie würde doch nicht etwa? Und doch sie tat. Kassandra griff sich
einen Holzkochlöffel und begann damit schön gleichmässig Gaby´s schon dunkelrot
angelaufenen Hintern zu bearbeiten. Gaby begann zu zischen, der Schmerz war
hart. Und Kassandra schlug unbarmherzig weiter zu. Diesmal würde Gaby lernen
das sie sich nicht in Gefahr zu bringen hatte, egal welcher Art diese Gefahr
war. Und so klatschte der Kochlöffel alle Regionen von Gaby´s Hintern durch,
bis Gaby zu weinen begann und schluchzte.
„Ok, ich hab es verstanden! Du willst nicht mir etwas
passiert.“
Die Tränen tropften auf den Fussboden und Gaby ließ den
Kopf beschämt hängen. Wieder mal hatte sie verloren. Wieder mal musste sie sich
Kassandra geschlagen geben. Doch diese hob einfach nur ihr Bein an und kam nun
mit dem Kochlöffel an die Regionen die Gaby zum sitzen brauchte. Verdammt das
tat weh. Gaby schrie auf, Gaby heulte.
„Bitteeeeeeeeee. Lass das
aufhööööööööören. Das tut sooooooooooo wehhhhhhhhh.“
Gaby kapitulierte sie konnte nicht mehr.
„Veeeeeeeeersprochen, ich gehorche. Aber bitte hör auf.“
In dem Moment legte Kassandra den Kochlöffel beiseite und
zog Gaby hoch. Dann gingen sie beide zur
Couch von Gaby rüber und Kassandra zog Gaby zu sich auf den Schoss,
hielt sie im Arm und streichelte ihr über den Kopf.
„Es tut mir so leid.“
„Alles Vergeben und verziehen!“
Gaby kuschelte sich bei Kassandra ein. Sie hatte
begriffen, das wenn Kassandra zu solchen Mitteln griff, es ihre extrem wichtig
war, das sich Gaby daran hielt, was Kassandra ihr sagte. Und sie hatte
begriffen, das Kassandra nur deswegen zu solchen Methoden griff, weil man
anders an sie nicht heran kam. Gaby´s Dickkopf war einfach zu mächtig um durch
andere Methoden erreicht werden zu können. Und sieh hatte begriffen das es für
Kassandra aus Liebe zu ihr so handelte.
Irgendwie gab ihr dieses Gefühl, beschützt zu werden, umsorgt zu werden
ein sicheres Gefühl einen Hafen. Eine Form der Sicherheit in deren Wissen sie
in Kassandra´s Armen einschlafen konnte.