Kapitel 14
Kassandra
stand in der oberen Etage und rührte den Mörtel für die neuen Innenwände an.
Sie wollte endlich den neuen Grundriss in die Tat umsetzen und die Wohnungen
oben einrichten, so das endlich Geld durch die Vermietung reinkam. Doch kaum
das sie den Mörtel angerührt hatte klingelte ihr Telefon.
„Heinze,
hier!“
„Ich
bin´s Kassandra.“
„Doc was gibt es, ist was mit Gaby?“
„Abgesehen
davon das ihr Benehmen gerade unterirdisch war und ich sie am liebsten übers
Knie gelegt hätte? Nein. Mit Gaby ist nichts. Ich wollte Dich nur informieren,
das ich ihr Blut abgenommen habe.“
„Wenn….
Wenn Du ….. Du informierst mich doch wenn Du etwas findest, oder?“
Unsicher
stellte Kassandra die Frage, zu sehr tat
ihr Hintern immer noch weh, von seiner letzten Tracht Prügel.
„Ja,
ich informiere Dich.“
Angus
McAllister musste grinsen, sie hatte viel von Archangel gelernt, sehr viel. Und
sie passte auf ihre Schützlinge auf. Die
beiden unterhielten sich noch eine ganze Weile, bis Kassandra´s Blick auf den
Mörtel fiel.
„Du
Doc ich muss Schluss machen, der Mörtel für die Zwischenwände wird hier gerade
hart, und ich hab keinen Bock schon wieder 'nen Eimer wegzuschmeissen.“
„Kein
Thema, ich weiß ja wie es um deine Reserven steht. Bye Kleine.“
„Bye!“
Kassandra
war sauer, ging das schon wieder los, kontrollierte er sie wieder. Sie waren
kein Paar mehr, wie konnte er es wagen sie wieder zu kontrollieren. Voller Wut schmiss sie den Mörtel auf die
Steine und begann ihre Mauererarbeiten. Die körperliche Arbeit tat ihr gut. Sie
konnte sich auspowern. Und so merkte sie auch nicht das es immer später wurde.
Erst als ihr Handy klingelte und signalisierte das in einer Dreiviertelstunde
die ersten Schüler zum Training kommen würden, begriff sie das sie sich beeilen
musste und ging schnell eine Etage tiefer um zu duschen und sich frisch zu
machen.
Valerie
ging die Straßen der Stadt entlang sie fühlte sich beschissen. Sie begann Frau
Moser immer mehr zu mögen diese Frau hatte ihr eine zweite Chance gegeben. Und
dennoch sie hatte dieses USB-Stick auf ihren PC gespielt. Toll nun begann es
auch noch zu regnen. Konnte der Abend noch schlimmer werden? Tränen begannen
ihr herunter zu laufen. Auf einmal hörte sie eine sonore männliche Stimme mit
amerikanischem Akzent über sich.
„Darf
ich Ihnen ein Taschentuch reichen?“
„Danke.“
Valerie
versuchte zu lächeln. Und sah den Mann dem die Stimme gehörte genauer an und
bekam einen Schreck, Himmel das war der Typ den sie schon mal gesehen hatte.
Kurze schwarze leicht gewellte Haare, braune Augen und einen unverschämt gut
gebauten Körper. Zumindest das was sie durch den Mantel und die Jeans sehen
konnte.
„Ich
bin Jack und Ihr Name ist?“, bei diesen
Worten reichte er Valerie das versprochene Taschentuch.
„Ich
heiße Valerie.“
Valerie
versuchte zu lächeln.
„Darf
ich Sie zu einem Kaffee einladen, Valerie? Hier ist es doch sehr feucht!“, mit
einem Lächeln deutete er auf das Kaffee welches nur ein paar Meter weiter war.
„Ähm,
sagten sie einladen?“
„Ja,
das sagte ich Valerie.“
„Super,
denn ich habe leider meine Geldbörse zu Hause vergessen.“
Es
war Valeries Standardsatz, wenn es darum ging, irgendwo etwas zu essen oder zu
trinken. Ihr Peiniger nahm ihr ja jeden Cent ab, welcher über der Miete, dem
Lebensmittelbedarf und dem Taschengeld von 20,- € im Monat lag. Egal wieviel
sie arbeitete, egal wieviel Überstunden sie sich auszahlen ließ. Er entschied,
wann sie Geld bekam um sich Kleidung zu kaufen. Oder so wie in letzter Zeit
kaufte er ihr die Kleidung ein. Es war deprimierend.
Jack
schaute Valerie an. Irgendwo hatte er sie schon mal gesehen, aber er kam
einfach nicht drauf. Aber das war auch unwichtig, Valerie wirkte auf ihn wie
ein Engel, und doch so verletzlich. Sie hatte für ihn etwas was seinen
Beschützerinstinkt wach werden ließ. Als die Bedienung kam fragte Jack sie
sofort, wie sie denn ihren Kaffee gerne hätte.
„Bitte
mit Milch, Jack.“
Mehr
brachte sie nicht hervor, und so bestellte Jack 2 Kaffee mit Milch. Die beiden
begannen sich an zusehen, keiner wagte etwas zu sagen. Bis irgendwann Valerie
die Stille durchbrach.
„Ich
hoffe sie denken nicht das ich immer weine, wenn es draußen regnet. Es ist nur
so, das Wetter passt gerade zu meiner Stimmung.“
„Wie
ist denn ihre Stimmung,Valerie?“
„Niedergeschlagen.
„Warum
niedergeschlagen?“
Jack
spürte das irgendetwas diese junge Frau belastete und so nahm er spontan seine
Hand und legte sie auf ihre. Dann schaute er ihr tief in die Augen und meinte.
„Wenn
Sie einen Menschen zum zuhören brauchen, oder eine Schulter zum anlehnen. Ich
biete meine dafür gerne an.“
Valerie
nickte stumm, sie wusste nicht was sie sagen sollte. Der Fremde war so nett zu
ihr. Er kannte sie ja überhaupt nicht. Wieso tat er so etwas denn? Und konnte
sie ihm wirklich alles erzählen, alle ihre Sorgen?
„Sagen
wir so, ich habe gerade einen Menschen sehr verletzt, ein Mensch der mir eine
zweite Chance gegeben hat. Und es tut so weh. Ich hab das Gefühl das es mich
innerlich zerreißt.“
„Und
wenn Sie mit dieser Person einfach reden, sie um Verzeihung bitten?“
„Das
kann ich nicht, ich hab Angst. Ich habe Angst davor, was dann passieren wird.“
„Na
sie wird sie schon nicht übers Knie legen, oder mit dem Rohrstock den Hintern
verstriemen.“
„Als
wenn das meine Sorge wäre.“, rutschte Valerie heraus. Und im selben Moment lief
sie rot an. „Wissen Sie, ich habe vor so etwas wirklich keine Angst. Nein, das
ist nicht wahr, ich habe Angst vor Schmerzen, so wie jeder andere auch. Aber
ich kann mit diesem Schmerz besser umgehen als mit der Gewissheit einen
geliebten Menschen enttäuscht zu haben. Einen Menschen, der mir mehr bedeutet
als ich ist je in Worte fassen könnte.“
Valerie
begann zu weinen und schluchzen, sie konnte es nicht fassen, sie saß hier und
erzählte einem Fremden ihre Gefühle und auch einen Teil ihrer Misere. Was war
nur mit ihr los?
Jack
winkte den Kellner herbei und bezahlte die 2 Kaffee und meinte dann zu Valerie.
„Ich
bring sie jetzt nach Hause und dann reden wir noch eine Weile, was halten Sie
davon?“
Dankbar
schaute sie ihn aus ihren grünen Augen an und lächelte.
„Sehr
gerne Jack.“
22.00
Uhr Gaby kam gerade bei sich in der Wohnung an und öffnete den Briefkasten.
Verdammt, da war sie die Post vom Stadtamt. Der Blitzer man hatte sie also doch
erwischt. Wütend nahm sie die Post und ging in ihre Wohnung. Dann legte sie den
Brief achtlos auf die Anrichte. Zog sich den Mantel aus und öffnete den Brief.
„Waaaaaaaaaaaaas
die spinnen doch 35,- € Bußgeld?????!!!!!!!!“, wütend knallte sie den Brief auf
die Anrichte zurück. Sie zog sich aus
und ging unter die Dusche. Leider hörte sie unter der Dusche auch nicht, wie es
an der Tür klingelte und das Kassandra sich dann selber aufschloss. Kassandra
betrat die Wohnung ihrer Partnerin und wollte gerade etwas zur Begrüssung
sagen, als ihr das Ticket von der Stadtverwaltung auffiel. Sie nahm das Ticket
und legte es auf den Küchentisch. In Kassandra stieg Zorn auf. Wie konnte Gaby
sich in Gefahr bringen. Wie konnte sie es wagen, ihr Leben bei einer viel zu
schnellen Autofahrt zu gefährden. Das durfte doch nicht wahr sein.
Eine
gefühlte Ewigkeit später kam Gaby aus ihrer heißen Dusche. Himmel tat das gut.
Der Tag war echt bescheiden und nachher würde sie erstmal Kassandra anrufen und
fragen ob sie vorbeikommt.
Im
nächsten Moment bekommt sie einen Schreck als sie in ihrer Küche eine ziemlich
angepisste Kassandra Heinze sieht.
„Hallo
Liebling, wollte Dich gerade anrufen. Schön das Du da bist.“
Gaby
wolle zu Kassandra stürmen und sie
umarmen, Gaby war einfach nur nach Nähe. Sie brauchte nach dem Tag Zuwendung
und Kuscheleinheiten.
„Ja,
ich finde es auch schön das ich hier bin. Und noch schöner finde ich das, das
ich SO ETWAS finde!“
Bei
den Worten So etwas knallt sie Gaby das Ticket auf den Tisch und ihre Augen
verengen sich zu Schlitzen, ihre Wangenmuskeln beginnen zu arbeiten. Sie ist
auf 180. Gaby merkt das sofort und versucht zu beschwichtigen.
„Hey,
die haben echt 'nen Knall. Ich bin nie im Leben so schnell gefahren. Und
sowieso 35,- € ist echt happig. Die spinnen doch!“
„So
Du bist also nicht zu schnell gefahren?“
„Äh,
keine Ahnung. Ich hatte es an dem Tag eilig, musste schnell bei einem Kunden
etwas abgeben und danach hatte ich ein Meeting mit dem Vertriebsdirektor und
Doktor McAllister.“
Gaby
wird nervös, sie merkt die schlechte Laune von Kassandra, und meisstens
bedeutet die nichts Gutes für sie. Und Gaby hat gerade überhaupt keinen Nerv
auf Streitereien oder gar schlimmeres.
„Hey
lass uns das Thema doch einfach abhaken, ok?“
„Ja
WIR 2 werden das Thema abhaken. Hör mir zu, die Strassenverkehrsregeln gibt es
nicht ohne Grund.“
„Ja,
ja, ja. Und ich soll mich nicht in Gefahr bringen. Menno, das ganze hatten wir
doch schon mal, erinnerst Du dich an unsere Alkoholdiskussion. Da sagtest Du
etwas ähnliches.“
„Ach
schön das die Dame sich daran erinnert. Dann wirst Du mir auch sicher sagen
können warum ich Dich damals bestraft hab?“
„Weil
Du nicht wolltest das ich wenn ich was getrunken habe Auto fahre!“
Gaby
war sichtlich genervt und zeigte das sehr deutlich. Und Kassandra ging das
unangemessene Verhalten von Gaby tierisch auf den Zeiger.
„Hör
zu Gaby, wir können das gleich auf die harte Tour erledigen, oder Du
beantwortest mir erst mal meine Fragen, damit ich überhaupt weiß wie ich mit
Dir umgehen kann.“
Genervt
rollte Gaby mit den Augen. Man so hatte sie sich den Abend nicht vorgestellt.
„Genau,
denn ich möchte nicht das Du Dich in Gefahr begibst. Und meinst Du wie
ungefährlich ist der Strassenverkehr?“
„Ungefährlicher
als diese Unterhaltung mit Dir auf alle Fälle!“, Gaby war auf Zickenmodus sie
war angenervt, wollte abschalten und Kassandra´s Nähe spüren, aber eher sah es
so aus, das sie heute Abend etwas anderes spüren würde. Und das passte ihr gar
nicht. Doch ehe sie noch darüber nachdenken konnte hatte sie schon eine
schallende Ohrfeige von Kassandra eingefangen.
„Gaby
die einzige Gefahr der Du bei mir ausgesetzt bist, ist eine Tracht Prügel wenn
Du nicht auf Dich achtest, zu schnelles Fahren im Strassenverkehr zieht in der
Regel schwere Unfälle nach sich. Mensch Du arbeitest in einer Versicherung, Du
müsstest die Unfallstatistiken besser kennen als ich.“
Gaby
schluckte, ja sie kannte die Unfallstatistiken. Und ja verdammt noch mal
Kassandra hatte recht, es war gefährlich aber mitunter ging es in ihrem Job
nicht anders. Mitunter musste sie ein Risiko eingehen. Und das musste sie Kassandra
klar machen.
„Hör
zu. Du hast Recht, zu schnelles Fahren ist gefährlich, und ich weiß das Du Dich
um mich sorgst. Aber ab und an geht es nicht anders. Da muss ich Risiken
eingehen. Vertrau mir, mir wird nichts passieren.“
„Kassandra
schaut zu Gaby, sah ihr tief in die Augen. Gaby hatte wirklich verstanden, das
war zu sehen. Und so raffte sich Kassandra auf und lächelte Gaby an.
„Ok
ich sehe das Du mich verstehst. Und ich möchte Dich bitten weiterhin keine
Risiken ein zugehen, denn ich will Dich nicht verlieren.“
„Mann,
ab und an geht es nicht anders.“
„Doch
fahr rechtzeitig los.“
„Menno
Du verstehst es nicht. Ich steh immer unter Zeitdruck auf der Arbeit.“
„Nein
Du verstehst nicht, ich toleriere es nicht das Du Dich selber in Gefahr
bringst. Und wenn Du das weiterhin machst, wirst Du jeden Euro dieser
verdammten Tickets bezahlen, FRÄULEIN!“
„Das
tue ich doch sowieso, oder meinst DU ich setze meinen Führerschein aufs Spiel!“
Erst
in dem Moment wo sie die Worte gesprochen hatte begriff siewas Kassandra meinte
und schluckte.
„Nein
das kannst Du nicht machen. Das …. NEIN Kassandra, NEIN!“, schrie sie nur noch,
doch im nächsten Moment hatte sie Kassandra schon über ihre Kniee gezogen, sie
selber fand die Küchenstühle zwar sehr unbequem aber das war nun unwichtig.
Kassandra drappierte Gaby über ihre Kniee, legte den Bademantel nach oben, so
das Gaby´s nackter Hintern frei vor ihr lag. Hart ließ sie ihre Hand auf Gaby´s
Pobacke klatschen.
„Aua,
das kannst Du nicht machen, ich lass mir nicht sagen wie ich zu arbeiten habe!“
Schon
wieder klatschte Kassandra´s Hand auf die andere Pobacke, und diesmal ließ sie
Gaby keine Zeit. Immer wieder links,
rechts, oben und unterhalb klatschte Kassandra´s Hand auf Gaby´s Hintern.
Gaby
war wütend, sie war stinksauer. Aber wenn Kassandra meinte, es so regeln zu
müssen, Gaby würde stillhalten, kein Wort sagen oder gar Tränen vergiessen.
Diesmal nicht. Nein Kassandra diesmal schaffst Du es nicht mir ein schlechtes
Gewissen einzureden, dachte sie bei sich. In dem Moment hörte sie wie Kassandra
in der Schublade mit den Kochutensilien kramte. Oh, nein , sie würde doch nicht
etwa? Und doch sie tat. Kassandra griff sich einen Holzkochlöffel und begann
damit schön gleichmässig Gaby´s schon dunkelrot angelaufenen Hintern zu
bearbeiten. Gaby begann zu zischen, der Schmerz war hart. Und Kassandra schlug
unbarmherzig weiter zu. Diesmal würde Gaby lernen das sie sich nicht in Gefahr
zu bringen hatte, egal welcher Art diese Gefahr war. Und so klatschte der
Kochlöffel alle Regionen von Gaby´s Hintern durch, bis Gaby zu weinen begann
und schluchzte.
„Ok,
ich hab es verstanden! Du willst nicht mir etwas passiert.“
Die
Tränen tropften auf den Fussboden und Gaby ließ den Kopf beschämt hängen.
Wieder mal hatte sie verloren. Wieder mal musste sie sich Kassandra geschlagen
geben. Doch diese hob einfach nur ihr Bein an und kam nun mit dem Kochlöffel an
die Regionen die Gaby zum sitzen brauchte. Verdammt das tat weh. Gaby schrie auf, Gaby heulte.
„Bitteeeeeeeeee.
Lass das aufhööööööööören. Das tut sooooooooooo
wehhhhhhhhh.“
Gaby
kapitulierte sie konnte nicht mehr.
„Veeeeeeeeersprochen,
ich gehorche. Aber bitte hör auf.“
In
dem Moment legte Kassandra den Kochlöffel beiseite und zog Gaby hoch. Dann
gingen sie beide zur Couch von Gaby
rüber und Kassandra zog Gaby zu sich auf den Schoss, hielt sie im Arm und
streichelte ihr über den Kopf.
„Es
tut mir so leid.“
„Alles
Vergeben und verziehen!“
Gaby
kuschelte sich bei Kassandra ein. Sie hatte begriffen, das wenn Kassandra zu
solchen Mitteln griff, es ihre extrem wichtig war, das sich Gaby daran hielt,
was Kassandra ihr sagte. Und sie hatte begriffen, das Kassandra nur deswegen zu
solchen Methoden griff, weil man anders an sie nicht heran kam. Gaby´s Dickkopf
war einfach zu mächtig um durch andere Methoden erreicht werden zu können. Und
sieh hatte begriffen das Kassandra aus Liebe zu ihr so handelte. Irgendwie gab ihr dieses Gefühl, beschützt zu
werden, umsorgt zu werden ein sicheres Gefühl einen Hafen. Eine Form der
Sicherheit in deren Wissen sie in Kassandra´s Armen einschlafen konnte.