Sonntag, 10. August 2014

Gaby wartet im Park--- Kapitel 20 --- Neufassung



Kapitel 20

Am nächsten Morgen war ist Valerie die als erste aufwachte. Sie lag in der Mitte zwischen Gaby und Kassandra. Alle drei lagen nackt in Kassandras Bett und Valerie genierte sich überhaupt nicht. Wenn sie mit den beiden zusammen war, dann wirkte alles so richtig, es war ein Gefühl von zu Hause angekommen sein. Ein Gefühl von glücklich sein. Und Sie genoss es. Vorsichtig krabbelte Valerie nach unten aus dem Bett. Sie wollte über das Fussende aussteigen und den beiden ein leckeres Frührstück zubereiten. Schnappte sich ihren Rucksack und suchte ein eine Jogginghose und ein Shirt aus dem Rucksack heraus. Schnell zog sie die Sachen an. Zu schnell, denn ihr Po begann sofort mit einem Brennen zu  protestieren als sie die Hose hochzog. Also ging sie in die Küche und schaute sich um. Sie fand nach einigem Suchen den Eierkocher und auch die Aufbackbrötchen in Gefrierschrank hatte sie schnell gefunden. Kassandra hatte Unmengen an Vorräten und Valerie begann zu schwärmen. Was man damit wohl alles kochen könnte. Ob Gaby und Kassandra lieber weichgekochte Eier mochten? Ich mache sie einfach mittelhart. Vielleicht treff ich ja bei einer der beiden den richtigen Geschmack. Uns so stellte sie die Eier an tat die Brötchen in den Backofen und suchte die Kaffeemaschine.  Dann fand sie sie und begann den Kaffee zu kochen. Als sie sich umdrehte um nach den Brötchen zu sehen erschrak sie. Vor ihr standen Kassandra und Gaby. Beide grinsten sie an. Sie schienen also gutgelaunt zu sein.
„Heiiii ihr zwei. Nun ist die ganze Überraschung beim Teufel. Verdammt!!!!!“
Kassandra runzelte die Stirn. Hier wurde gerade geflucht und das mochte sie nicht. Sie schaute Gaby an und meinte dann leise zu ihr:
„Wenn Du es dem Mädchen nicht beibringst tue  ich das.“
Gaby ging auf Valerie zu und schaute ihr in die Augen.  Valerie wurden die Kniee ganz weich und schaute auf den Fussboden vor sich. Nicht noch einmal, Ärger bitte nicht. Ihr Hintern tat doch noch weh.
„Was hab ich falsch gemacht?“
Mehr als diese leise Frage brachte sie nicht über die Lippen. Sie war unsicher und wollte doch nur alles richtig machen.
„Du hast wieder mal geflucht, Liebes und das mögen Kassandra und ich gar nicht. Wir haben uns darüber doch bereits einmal unterhalten, oder?“
„Ja, haben wir und es tut mir leid.“
Valerie war richtig geknickt, sie hatte sich so bemüht den Beiden heute alles Recht zu machen. Sie wollte einfach nicht das irgendeine von den beiden enttäuscht von ihr waren.  Sie schluckte und schaute dann vorsichtig zu den beiden hoch.
„Es…tut…mir…leid.“
Gaby ging dann auf Valerie zu, legte ihre Hand unter Valeries Kinn, zwang Valerie, sie anzusehen und sagte dann mit fester aber dennoch sehr warmer Stimme:
„Valerie, wenn ich Dich noch einmal fluchen höre, bekommst Du ein Paket Seife zu essen. Ich will das Du Dich damenhaft verhälst und fluchen ist genau das Gegenteil. Das werde ich nicht dulden und Kassandra auch nicht. Verstehen wir uns?“
„Ja, …..“
„Ja, was?“
„ja, ich habe Dich verstanden.“
„Gut dann können wir Dir ja beim Frühstück machen helfen. Was hast Du denn schon angefangen?“
„Ich hab nur die Eier auf mittelhart gestellt und die Brötchen in den Ofen getan. Die müssten auch gleich gut sein.“
Valerie schaute zum Backofen und wirklich die Brötchen waren gleich fertig. Sie strahlte, endlich schien sie etwas  richtig zu machen, endlich würde etwas richtig in ihrem Leben laufen. Sie merkte gar nicht das Kassandra und Gaby begannen den Tisch zu decken. Ihr kam das alles so real, so richtig vor. Sie schwebte wie  auf einer Wolke. Valerie öffnete in Gedanken versunken den Backofen und war kurz davor sich an dem heissem Blech die Finger zu verbrennen, als sie Kassandra´s Hand auf ihrer Hand spürte und in diese blauen Augen sah.
„Pass auf, das Blech ist heiss.“
„Danke Kassandra. Ich war in Gedanken!“
„Ich weiss. Das war zu sehen. Willst Du mir erzählen woran Du denkst?“
„Ja, ich bin glücklich. Das erste mal seit langem fühle ich sowas wie Glück. Und dafür bin ich Euch dankbar. Gaby… ihr verhalten erinnert mich an meine Mutter. Du bist irgendwie ich weiss nicht wie ich es beschreiben soll.“
„Ich bin ganz einfach Kassandra oder Kassy wenn Du magst und Du solltest mal mit Gaby reden. Über das was Du mir eben gesagt hast.“
„Nein auf keinen Fall. Ich denke nicht das es gut wäre. Ich will nicht das sie es merkt. Das sie denkt sie wäre verantwortlich für mich.“
„Dafür ist es bereits zu spät, Valerie. Und was denkst Du aus welchem Gefühl heraus sie sich so um Dich sorgt?“
„Du meinst sie fühlt das gleiche für mich?“
Kassandra sagte nichts, sie lächelte einfach nur und legte die Brötchen in den Korb auf dem Herd. Dann ging sie mit Valerie im Schlepptau an den Frühstückstisch. Die drei sassen gerade am Tisch als Gaby ihre Kaffeetasse austrank und sich auf dem Weg zur Kaffeemaschine machte.
„Kassandra wir müssen dringend einen Vollautomaten für Dich kaufen.“
„Wozu? Ich mag Filterkaffee!“
„Weil ihr der Automatenkaffee besser schmeckt.“
Valerie grinste verschmitzt und stellte die Eier in die aufgestellten Eierbecher.
„Ma… Gaby kannst Du bitte das Salz mitbringen, ich hab das leider vergessen.“
„Klar, kleines kein Problem.“
Gaby schenkte sich den Kaffee ein und tat Milch und Zucker in den Kaffee und griff nach dem Salzstreuer welcher auf der Arbeitsplatte stand. Dann ging sie zurück und setzte sich zu den beiden an den Frühstückstisch.  Es war Samstag und keiner der drei musste heute arbeiten, Kassandra hatte auch keines ihrer Wochenendseminare.  So aßen die drei ganz in Ruhe ihr Frühstück. Als Gaby dann meinte:
„Valerie, du wirst die nächsten 2 Wochen hier bei Kassandra und mir bleiben. Du hast strengsten Hausarrest. Kein Fernsehen, keine Musik, kein Handy  und Du wirst nach dem  Duschen das Gästezimmer nicht mehr verlassen ohne das Du mich oder Kassandra um Erlaubnis gefragt hast. Ich bin schwer enttäuscht von Dir.“
Gaby beendete ihre Standpauke so schnell und unvermittelt wie sie begonnen hatte. Valerie schluckte nur und antwortete:
„Ja, Gaby ich hab verstanden. Darf ich Dich um etwas bitten?“
„Kommt drauf an worum.“
„Können wir beide während der Zeit mal reden, ich möchte Dir etwas sagen, etwas sehr wichtiges.“
„Klar, ich komme dann später zu Dir. Aber nun iss zuende und geh dann ins Bad. Danach beginnt dein Hausarrest.“
Valerie nickte nur stumm, aß ihr Brötchen und ihr Ei auf und ging dann ins Bad. Währenddessen saßen Kassandra und Gaby noch am Frühstückstisch. Kassandra schaute Gaby aus ihren blauen Augen fragend an und meinte dann zu ihr:
„Findest Du nicht, daß Du gerade sehr hart zu ihr bist?“
„Findest Du nicht das 2 Wochen Hausarrest milder sind als eine dritte Tracht?“
„Doch aber ich denke Du solltest ihr Zeit geben, sie begreift gerade das deine Freundschaft mehr ist.“
„Mehr, mehr als was?“
„Tue nicht so, Gaby, dein großes Herz läuft vor Muttergefühlen geradezu über. Merkst Du das nicht selber?“
„Doch!“, leise sprach Gaby dann weiter, „doch, ich weiss es. Ich habe es bereits gewusst nach dem sie das erste Mal kassiert hatte.  Ich weiss nur nicht wie ich es ihr sagen soll. Und ich hab Angst. Was ist wenn ich als Mutter nicht gut genug für sie bin, und wieso sollte sie mich auch anerkennen. Sie ist schon volljährig.  Auch wenn ihr Benehmen nicht immer dem entspricht.“
Gaby hatte gar nicht mitbekommen wie Valerie sich hinter sie gestellt hatte als sie aus dem Bad kam. Eigentlich wollte sie nur sagen das sie soweit war die Strafe anzutreten, aber als sie die Worte von Gaby hörte kamen ihr die Tränen in die Augen. Das war es also was Gaby für sie empfand und Gaby hatte genau soviel Angst wie sie.  Dann tat Valerie 3 Schritte auf Gaby zu kniete sich neben den Stuhl von Gaby und nahm ihre Hand. Diese erschrak als sie die Hand von Valerie spürte und sah in die tränenfeuchten Augen von Valerie.
„Dein Verhalten, es erinnert mich sehr an die Fürsorge einer Mutter und ich bin Dir unendlich dankbar für das was Du für mich tust. MUM!“
Zu mehr war Valerie nicht fähig sie begann zu weinen und Gaby strich ihr sanft übers Haar, dann zog sie Valerie hoch zu sich auf den Schoss. Valerie kuschelte sich instinktiv bei  Gaby ein und weinte weiter. Ihr liefen die Tränen einfach nur so runter, sie weinte den Schmerz ihres Lebens an Gaby´s Schulter heraus. Und Gaby war  einfach nur da für sie. Hielt sie fest und streichelte sanft ihren Rücken. Irgendwann beruhigte sich Valerie wieder und sie löste sich von Gaby.
Kassandra sass den beiden gegenüber und beobachtete alles nur. Sie sagte kein Wort. Sass einfach nur still da. Ihre Gedanken schweiften ab. Sie dachte an ihre Vergangenheit in den USA. Sie dachte an die Zeit mit Angus und daran wie sie ihn verließ, weil sie es nicht ertragen konnte in seine traurigen blauen Augen zu sehen. Jedes Mal wenn er sie im Krankenhaus besuchte. Sie dachte daran, wie die beiden sich im Dienst mieden, und sie begriff was Angus ihr nie verziehen hatte. Die Entscheidung ihr zur Seite zu stehen, die Entscheidung gemeinsam ein Kind gross zu ziehen. Aber sie begriff auch, das sie es niemals mit Angus wollte. Der Mensch mit dem sie gemeinsame Kinder wollte, das war ihre Gaby und sie musste lächeln.
„Valerie, geh auf dein Zimmer. Ich bringe Dir nachher etwas zu trinken.“
„Ja, Mum.“ , Valerie sprach die Anrede das zweite Mal aus und merkte wie es sich immer besser anfühlte. Denn genauso wie sich Gaby verhielt genauso, hatte sie es sich immer von ihrer leiblichen Mutter gewünscht. Mit einem seufzen ging sie in das Gästezimmer und Gaby und Kassandra saßen wieder alleine am Tisch.
„Erde an Kassandra. Erde an Kassandra!“
Gaby bewegte die Hand vor Kassandra´s Augen und schaute besorgt zu ihr rüber. Sie hatte sehr wohl gemerkt das Kassandra in Gedanken woanders war. Darum stand sie auf und ging zu Kassandra rüber, setzte sich auf ihren Schoss und  schaute ihr wieder tief in die blauen Augen. Dabei verrieten ihre grünen Augen, das sie sich ernsthaft um ihre Partnerin sorgte.
„Also wo waren deine Gedanken,  Kassy?“
„Hm, ach nichts wichtiges. Nur etwas das ich in den USA erlebt habe.“
„Und darum träumst du hier rum?“
„Ja, und hey das ist mein Haus. Da darf ich träumen.“
Kassandra wurde etwas unwirsch und ihre Stirn runzelte sich als sie Gaby eine Antwort gab.
„Tschuldigung, klar darfst Du träumen, übrigens nicht nur in deinem Haus.  Auch bei mir in der Wohnung.“
Gaby stupste Kassandra mit dem Zeigefinger auf die Nase und versuchte mit einem Lächeln die Situation zu entschärfen. Daraufhin hielt Kassandra sie mit einem festen Griff um die Taille fest.  Sie lehnte ihren Kopf an Gaby´s Brust an und schaute sie von unten an.
„Wie geht es Dir?“
„Ich…ich weiss es nicht. Valerie hat ausgesprochen was ich schon länger gespürt habe, ich hätte es allerdings nicht erwartet das sie es je sagt.“
„Hättest Du es je eingefordert?“
„Nein, allerdings kann ich nun auch nicht mehr zurück. Ich hab die Verantwortung angenommen. Ich werde mich ihr immer stellen, solange ich lebe.“
„Ich weiss, Gaby. Aber ich stehe an deiner Seite. Ich bin für Dich da wenn Du mich brauchst.“
„Danke, sei lieber für Valerie da. Die braucht uns beide.“
Gaby´s  Kopf näherte sich langsam den Lippen von Kassandra, ihr Mund öffnete sich leicht und ihre Lippen glänzten feucht. Dann ganz vorsichtig berührten ihre Lippen die von Kassandra. Sofort wanderte eine Hand von Gaby´s Taille in ihren Nacken. Kassandra hielt sie fest. Irgendwann lösten sich die beiden und schauten sich tief in die Augen.
„Ich liebe Dich Gaby Moser, oder soll ich Dich nun Mama nennen?“
„Wenn ich Mama bin, was bist Du dann?“, lachte Gaby.
„Ich bin einfach nur ich. Ich bin Kassandra.“
Kassandra sagte das mit einem Ernst in der Stimme der nicht zu überhören war. Gaby wollte gerade den Mund aufmachen und fragen, als Kassandra den Zeigefinger hob und sagte:
„Nein, frag nicht. Es ist einfach so und ich will nicht darüber reden.“
„Ok.“
 Gaby löste sich aus Kassandra´s Griff und begann abzuräumen. Während Kassandra im Bad verschwand und sich eine heisse Badewanne einlaufen liess.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen