Kapitel 20
Am
nächsten Morgen war ist Valerie die als erste aufwachte. Sie lag in der Mitte
zwischen Gaby und Kassandra. Alle drei lagen nackt in Kassandras Bett und
Valerie genierte sich überhaupt nicht. Wenn sie mit den beiden zusammen war,
dann wirkte alles so richtig, es war ein Gefühl von zu Hause angekommen sein.
Ein Gefühl von glücklich sein. Und Sie genoss es. Vorsichtig krabbelte Valerie
nach unten aus dem Bett. Sie wollte über das Fussende aussteigen und den beiden
ein leckeres Frührstück zubereiten. Schnappte sich ihren Rucksack und suchte
ein eine Jogginghose und ein Shirt aus dem Rucksack heraus. Schnell zog sie die
Sachen an. Zu schnell, denn ihr Po begann sofort mit einem Brennen zu protestieren als sie die Hose hochzog. Also ging
sie in die Küche und schaute sich um. Sie fand nach einigem Suchen den
Eierkocher und auch die Aufbackbrötchen in Gefrierschrank hatte sie schnell
gefunden. Kassandra hatte Unmengen an Vorräten und Valerie begann zu schwärmen.
Was man damit wohl alles kochen könnte. Ob Gaby und Kassandra lieber
weichgekochte Eier mochten? Ich mache sie einfach mittelhart. Vielleicht treff
ich ja bei einer der beiden den richtigen Geschmack. Uns so stellte sie die
Eier an tat die Brötchen in den Backofen und suchte die Kaffeemaschine. Dann fand sie sie und begann den Kaffee zu
kochen. Als sie sich umdrehte um nach den Brötchen zu sehen erschrak sie. Vor
ihr standen Kassandra und Gaby. Beide grinsten sie an. Sie schienen also gutgelaunt
zu sein.
„Heiiii
ihr zwei. Nun ist die ganze Überraschung beim Teufel. Verdammt!!!!!“
Kassandra
runzelte die Stirn. Hier wurde gerade geflucht und das mochte sie nicht. Sie
schaute Gaby an und meinte dann leise zu ihr:
„Wenn
Du es dem Mädchen nicht beibringst tue
ich das.“
Gaby
ging auf Valerie zu und schaute ihr in die Augen. Valerie wurden die Kniee ganz weich und
schaute auf den Fussboden vor sich. Nicht noch einmal, Ärger bitte nicht. Ihr
Hintern tat doch noch weh.
„Was
hab ich falsch gemacht?“
Mehr
als diese leise Frage brachte sie nicht über die Lippen. Sie war unsicher und
wollte doch nur alles richtig machen.
„Du
hast wieder mal geflucht, Liebes und das mögen Kassandra und ich gar nicht. Wir
haben uns darüber doch bereits einmal unterhalten, oder?“
„Ja,
haben wir und es tut mir leid.“
Valerie
war richtig geknickt, sie hatte sich so bemüht den Beiden heute alles Recht zu
machen. Sie wollte einfach nicht das irgendeine von den beiden enttäuscht von
ihr waren. Sie schluckte und schaute
dann vorsichtig zu den beiden hoch.
„Es…tut…mir…leid.“
„Es…tut…mir…leid.“
Gaby
ging dann auf Valerie zu, legte ihre Hand unter Valeries Kinn, zwang Valerie,
sie anzusehen und sagte dann mit fester aber dennoch sehr warmer Stimme:
„Valerie,
wenn ich Dich noch einmal fluchen höre, bekommst Du ein Paket Seife zu essen.
Ich will das Du Dich damenhaft verhälst und fluchen ist genau das Gegenteil.
Das werde ich nicht dulden und Kassandra auch nicht. Verstehen wir uns?“
„Ja,
…..“
„Ja,
was?“
„ja,
ich habe Dich verstanden.“
„Gut
dann können wir Dir ja beim Frühstück machen helfen. Was hast Du denn schon
angefangen?“
„Ich
hab nur die Eier auf mittelhart gestellt und die Brötchen in den Ofen getan.
Die müssten auch gleich gut sein.“
Valerie
schaute zum Backofen und wirklich die Brötchen waren gleich fertig. Sie
strahlte, endlich schien sie etwas
richtig zu machen, endlich würde etwas richtig in ihrem Leben laufen.
Sie merkte gar nicht das Kassandra und Gaby begannen den Tisch zu decken. Ihr
kam das alles so real, so richtig vor. Sie schwebte wie auf einer Wolke. Valerie öffnete in Gedanken
versunken den Backofen und war kurz davor sich an dem heissem Blech die Finger
zu verbrennen, als sie Kassandra´s Hand auf ihrer Hand spürte und in diese
blauen Augen sah.
„Pass
auf, das Blech ist heiss.“
„Danke
Kassandra. Ich war in Gedanken!“
„Ich
weiss. Das war zu sehen. Willst Du mir erzählen woran Du denkst?“
„Ja,
ich bin glücklich. Das erste mal seit langem fühle ich sowas wie Glück. Und
dafür bin ich Euch dankbar. Gaby… ihr verhalten erinnert mich an meine Mutter.
Du bist irgendwie ich weiss nicht wie ich es beschreiben soll.“
„Ich
bin ganz einfach Kassandra oder Kassy wenn Du magst und Du solltest mal mit
Gaby reden. Über das was Du mir eben gesagt hast.“
„Nein
auf keinen Fall. Ich denke nicht das es gut wäre. Ich will nicht das sie es
merkt. Das sie denkt sie wäre verantwortlich für mich.“
„Dafür
ist es bereits zu spät, Valerie. Und was denkst Du aus welchem Gefühl heraus
sie sich so um Dich sorgt?“
„Du
meinst sie fühlt das gleiche für mich?“
Kassandra
sagte nichts, sie lächelte einfach nur und legte die Brötchen in den Korb auf
dem Herd. Dann ging sie mit Valerie im Schlepptau an den Frühstückstisch. Die
drei sassen gerade am Tisch als Gaby ihre Kaffeetasse austrank und sich auf dem
Weg zur Kaffeemaschine machte.
„Kassandra wir müssen dringend einen Vollautomaten für Dich kaufen.“
„Kassandra wir müssen dringend einen Vollautomaten für Dich kaufen.“
„Wozu?
Ich mag Filterkaffee!“
„Weil
ihr der Automatenkaffee besser schmeckt.“
Valerie
grinste verschmitzt und stellte die Eier in die aufgestellten Eierbecher.
„Ma…
Gaby kannst Du bitte das Salz mitbringen, ich hab das leider vergessen.“
„Klar,
kleines kein Problem.“
Gaby
schenkte sich den Kaffee ein und tat Milch und Zucker in den Kaffee und griff
nach dem Salzstreuer welcher auf der Arbeitsplatte stand. Dann ging sie zurück
und setzte sich zu den beiden an den Frühstückstisch. Es war Samstag und keiner der drei musste
heute arbeiten, Kassandra hatte auch keines ihrer Wochenendseminare. So aßen die drei ganz in Ruhe ihr Frühstück.
Als Gaby dann meinte:
„Valerie,
du wirst die nächsten 2 Wochen hier bei Kassandra und mir bleiben. Du hast
strengsten Hausarrest. Kein Fernsehen, keine Musik, kein Handy und Du wirst nach dem Duschen das Gästezimmer nicht mehr verlassen
ohne das Du mich oder Kassandra um Erlaubnis gefragt hast. Ich bin schwer
enttäuscht von Dir.“
Gaby
beendete ihre Standpauke so schnell und unvermittelt wie sie begonnen hatte.
Valerie schluckte nur und antwortete:
„Ja,
Gaby ich hab verstanden. Darf ich Dich um etwas bitten?“
„Kommt
drauf an worum.“
„Können
wir beide während der Zeit mal reden, ich möchte Dir etwas sagen, etwas sehr
wichtiges.“
„Klar,
ich komme dann später zu Dir. Aber nun iss zuende und geh dann ins Bad. Danach
beginnt dein Hausarrest.“
Valerie
nickte nur stumm, aß ihr Brötchen und ihr Ei auf und ging dann ins Bad.
Währenddessen saßen Kassandra und Gaby noch am Frühstückstisch. Kassandra
schaute Gaby aus ihren blauen Augen fragend an und meinte dann zu ihr:
„Findest
Du nicht, daß Du gerade sehr hart zu ihr bist?“
„Findest
Du nicht das 2 Wochen Hausarrest milder sind als eine dritte Tracht?“
„Doch
aber ich denke Du solltest ihr Zeit geben, sie begreift gerade das deine
Freundschaft mehr ist.“
„Mehr,
mehr als was?“
„Tue
nicht so, Gaby, dein großes Herz läuft vor Muttergefühlen geradezu über. Merkst
Du das nicht selber?“
„Doch!“,
leise sprach Gaby dann weiter, „doch, ich weiss es. Ich habe es bereits gewusst
nach dem sie das erste Mal kassiert hatte.
Ich weiss nur nicht wie ich es ihr sagen soll. Und ich hab Angst. Was
ist wenn ich als Mutter nicht gut genug für sie bin, und wieso sollte sie mich
auch anerkennen. Sie ist schon volljährig.
Auch wenn ihr Benehmen nicht immer dem entspricht.“
Gaby
hatte gar nicht mitbekommen wie Valerie sich hinter sie gestellt hatte als sie
aus dem Bad kam. Eigentlich wollte sie nur sagen das sie soweit war die Strafe
anzutreten, aber als sie die Worte von Gaby hörte kamen ihr die Tränen in die
Augen. Das war es also was Gaby für sie empfand und Gaby hatte genau soviel
Angst wie sie. Dann tat Valerie 3
Schritte auf Gaby zu kniete sich neben den Stuhl von Gaby und nahm ihre Hand.
Diese erschrak als sie die Hand von Valerie spürte und sah in die
tränenfeuchten Augen von Valerie.
„Dein
Verhalten, es erinnert mich sehr an die Fürsorge einer Mutter und ich bin Dir
unendlich dankbar für das was Du für mich tust. MUM!“
Zu
mehr war Valerie nicht fähig sie begann zu weinen und Gaby strich ihr sanft
übers Haar, dann zog sie Valerie hoch zu sich auf den Schoss. Valerie kuschelte
sich instinktiv bei Gaby ein und weinte
weiter. Ihr liefen die Tränen einfach nur so runter, sie weinte den Schmerz
ihres Lebens an Gaby´s Schulter heraus. Und Gaby war einfach nur da für sie. Hielt sie fest und
streichelte sanft ihren Rücken. Irgendwann beruhigte sich Valerie wieder und
sie löste sich von Gaby.
Kassandra
sass den beiden gegenüber und beobachtete alles nur. Sie sagte kein Wort. Sass
einfach nur still da. Ihre Gedanken schweiften ab. Sie dachte an ihre
Vergangenheit in den USA. Sie dachte an die Zeit mit Angus und daran wie sie
ihn verließ, weil sie es nicht ertragen konnte in seine traurigen blauen Augen
zu sehen. Jedes Mal wenn er sie im Krankenhaus besuchte. Sie dachte daran, wie
die beiden sich im Dienst mieden, und sie begriff was Angus ihr nie verziehen
hatte. Die Entscheidung ihr zur Seite zu stehen, die Entscheidung gemeinsam ein
Kind gross zu ziehen. Aber sie begriff auch, das sie es niemals mit Angus
wollte. Der Mensch mit dem sie gemeinsame Kinder wollte, das war ihre Gaby und
sie musste lächeln.
„Valerie,
geh auf dein Zimmer. Ich bringe Dir nachher etwas zu trinken.“
„Ja,
Mum.“ , Valerie sprach die Anrede das zweite Mal aus und merkte wie es sich
immer besser anfühlte. Denn genauso wie sich Gaby verhielt genauso, hatte sie
es sich immer von ihrer leiblichen Mutter gewünscht. Mit einem seufzen ging sie
in das Gästezimmer und Gaby und Kassandra saßen wieder alleine am Tisch.
„Erde
an Kassandra. Erde an Kassandra!“
Gaby
bewegte die Hand vor Kassandra´s Augen und schaute besorgt zu ihr rüber. Sie
hatte sehr wohl gemerkt das Kassandra in Gedanken woanders war. Darum stand sie
auf und ging zu Kassandra rüber, setzte sich auf ihren Schoss und schaute ihr wieder tief in die blauen Augen.
Dabei verrieten ihre grünen Augen, das sie sich ernsthaft um ihre Partnerin
sorgte.
„Also
wo waren deine Gedanken, Kassy?“
„Hm,
ach nichts wichtiges. Nur etwas das ich in den USA erlebt habe.“
„Und
darum träumst du hier rum?“
„Ja,
und hey das ist mein Haus. Da darf ich träumen.“
Kassandra
wurde etwas unwirsch und ihre Stirn runzelte sich als sie Gaby eine Antwort
gab.
„Tschuldigung,
klar darfst Du träumen, übrigens nicht nur in deinem Haus. Auch bei mir in der Wohnung.“
Gaby
stupste Kassandra mit dem Zeigefinger auf die Nase und versuchte mit einem
Lächeln die Situation zu entschärfen. Daraufhin hielt Kassandra sie mit einem
festen Griff um die Taille fest. Sie
lehnte ihren Kopf an Gaby´s Brust an und schaute sie von unten an.
„Wie
geht es Dir?“
„Ich…ich
weiss es nicht. Valerie hat ausgesprochen was ich schon länger gespürt habe,
ich hätte es allerdings nicht erwartet das sie es je sagt.“
„Hättest
Du es je eingefordert?“
„Nein,
allerdings kann ich nun auch nicht mehr zurück. Ich hab die Verantwortung
angenommen. Ich werde mich ihr immer stellen, solange ich lebe.“
„Ich
weiss, Gaby. Aber ich stehe an deiner Seite. Ich bin für Dich da wenn Du mich
brauchst.“
„Danke,
sei lieber für Valerie da. Die braucht uns beide.“
Gaby´s Kopf näherte sich langsam den Lippen von
Kassandra, ihr Mund öffnete sich leicht und ihre Lippen glänzten feucht. Dann
ganz vorsichtig berührten ihre Lippen die von Kassandra. Sofort wanderte eine
Hand von Gaby´s Taille in ihren Nacken. Kassandra hielt sie fest. Irgendwann
lösten sich die beiden und schauten sich tief in die Augen.
„Ich
liebe Dich Gaby Moser, oder soll ich Dich nun Mama nennen?“
„Wenn
ich Mama bin, was bist Du dann?“, lachte Gaby.
„Ich
bin einfach nur ich. Ich bin Kassandra.“
Kassandra
sagte das mit einem Ernst in der Stimme der nicht zu überhören war. Gaby wollte
gerade den Mund aufmachen und fragen, als Kassandra den Zeigefinger hob und
sagte:
„Nein,
frag nicht. Es ist einfach so und ich will nicht darüber reden.“
„Ok.“
Gaby löste sich aus Kassandra´s Griff und
begann abzuräumen. Während Kassandra im Bad verschwand und sich eine heisse
Badewanne einlaufen liess.
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